Regelwerk und Sportordnung

Wir folgen in unseren Turnieren der Sportordnung des BSSB/DSB, soweit dies möglich ist. Da dort nicht alle Bogenarten beschrieben sind, bzw. deren Teilnahme an bestimmten Turnieren nicht vorgesehen ist, haben wir uns um sinnvolle Erweiterungen bemüht. 

Wir wollen euch hier nicht mit den einzelnen Punkten Sportordnung langweilen. Wer sie noch nicht kennt, möchte bitte ->hier nachschlagen

 

Bogenarten

Blankbogen

Der Blankbogen ist ein visierloser Bogen, der aus einem Mittelstück (kein Durchschusstyp) mit Griff und zwei flexiblen Wurfarmen besteht, die beide in einer Spitze mit einer Sehnenkerbe enden. Der Blankbogen kann einteilig oder teilbar sein. Mittelstücke mit einem Bügel sind erlaubt, solange der Bügel weder Hand noch Handgelenk des Sportlers berührt.

Zulässige Anbauteile sind: (verstellbare) Pfeilauflage, Button, eingebaute Dämpfer ohne Zusatzgewichte, zusätzliche Gewichte direkt am unteren Teil des Griffstückes ohne Abwinkelung angebracht, Wurfarm- bzw. Gummidämpfer an der Wurfarminnenseite.

Der Bogen muss mit allen zulässigen Anbauteilen im ungespannten Zustand durch einen Messring von 122 mm passen. Griff und Ankerpunkt dürfen während des gesamten Wettkampfs variieren, d.h., String- oder Facewalking sind zugelassen.

 

Instinktiv/Jagdbogen

Der Jagdbogen ist ein visierloser Bogen, einteilig oder zerlegbar, mit einem Mittelstück (kein Durchschusstyp) und zwei flexiblen Wurfarmen, deren Enden jeweils mit einer Sehnenkerbe versehen sein können. Das Mittelstück besteht aus natürlichem oder Material auf Harzbasis (z. B. Holz, Bambus, Horn, Stoff, Fiberglas, ein Teil des Mittelstückes kann Karbon/Graphit oder Metall enthalten). Das Mittelstück muss entweder aus verschiedenen Schichten oder aus einem Stück Holz bestehen.  

Bei nicht zerlegbaren Bögen sind Wurfarmlaminate aus jeglichem Material, die in das Mittelstück übergehen, erlaubt. Eingebaute Schwingungsdämpfer sind zugelassen. Wurfarmdämpfer dürfen auch an den Wurfarminnenseiten angebracht sein.

Mindestens ein Finger der Zughand muss beim Auszug des Bogens die Pfeilnocke berühren. Griff und Ankerpunkt müssen während des gesamten Wettkampfs identisch sein, String- oder Facewalking sind nicht zugelassen.

Neben dem Shelf ist eine einfache, nicht verstellbare Pfeilauflage zugelassen. Sie darf nur aufgeklebt sein. Die Pfeilauflage darf keine zusätzliche Ziel- oder Schätzhilfe darstellen. Das Bogenfenster darf mit einem beliebigen Material ausgekleidet werden. Die Auskleidung muss jedoch maximal 1 cm über dem aufliegenden Pfeil enden und darf nicht dicker als 3 mm sein.

 

Langbogen

Ein Langbogen darf aus beliebigem Material oder Materialkombinationen bestehen und die Form muss im Charakter einteilig sein. Er darf nur zum Transportzweck in der Mitte teilbar sein. Bei gespanntem Bogen im nicht ausgezogenen Zustand berührt die Sehne ausschließlich die Sehnenkerben.

Mindestens ein Finger der Zughand muss beim Auszug des Bogens die Pfeilnocke berühren. Griff und Ankerpunkt müssen während des gesamten Wettkampfs identisch sein (String- oder Facewalking sind nicht zugelassen).

Wenn der Bogen über ein Bogenfenster verfügt, muss dieses im Übergang zum Wurfarm ohne erkennbare Kante „auslaufen“ und darf max. auf Zentrum „geschnitten“ sein. Das Bogenfenster darf als Pfeilauflage verwendet und mit einem beliebigen Material bedeckt werden. Dabei darf der vertikale Teil, gemessen ab der Stelle, auf der der Pfeil aufliegt, eine Höhe von 20 mm nicht überschreiten. Andere Pfeilauflagen sind nicht zugelassen.

Für Junioren und Damen muss der Bogen mindestens 150 cm (59“) lang sein, für Herren wenigstens 160 cm (63“). Die Länge wird bei gespanntem Bogen zwischen den Sehnennocken auf der Außenseite der Wurfarme gemessen.

Es sind ausschließlich Holzpfeile oder Pfeile aus Pflanzenfasern (z.B. Bambus) erlaubt.

 

Primitivbogen

Der Primitivbogen ist ein visierloser Bogen aus einem Stück Holz von beliebiger Form und Länge (ohne Bogenfenster). Eine Griffumwicklung ist zugelassen. Der Bogen muss frei von herausstehenden Teilen und Markierungen, die als Zielhilfe verwendet werden können, sein. Sind diese vorhanden, muss der Bogen im Sichtbereich abgeklebt werden. Es ist ausschließlich der mediterrane Griff erlaubt. Der Ankerpunkt muss während des gesamten Wettkampfs identisch sein. Der Pfeil wird ausschließlich über den Handrücken geschossen.

Pfeilauflagen sind nicht zulässig. Eine Griffumwicklung gilt als unzulässige Pfeilauflage, wenn ein eingenockter Pfeil - bei in individueller Schusshaltung ausgerichtetem Bogen - auf der Umwicklung liegen bleibt.

Es sind ausschließlich Holzpfeile oder Pfeile aus Pflanzenfasern (z.B. Bambus) erlaubt.

Beispiele für Primitivbogen: Old English Lowbow ohne Shelf, Kompositbögen (Reiterbogen, Kyodobögen), historische Bögen ohne Shelf